Gutachten belegt Fällung gesunder Bäume und unfachmännischen Rückschnitt
Pressemitteilung, 23. Februar 2015
Die Interessengemeinschaft Guaita-Parkt legt ein neues Gutachten vor. Autor ist der hoch angesehene Baumexperte Prof. Dr. Ulrich Weihs, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen und von der LWK Niedersachsen ö.b.u.v. Sachverständiger für Baumpflege, Verkehrssicherheit von Bäumen und Baumwertermittlung.
Er hat sich zahlreiche Fotos der im Guaita-Park gefällten Bäume angesehen. Anhand der Baumstümpfe und radikal gekappter Baumstämme kommt Prof. Weihs u.a. zu dem Schluss, dass „neben einer Reihe von Bäumen, die im Bereich der Fällebene stärkere Schäden aufwiesen, der überwiegende Anteil der (fotografierten) Stubbenquerschnittsflächen gesund war.“ Das widerspricht klar den mehrfach geäußerten Begründungen der „fehlenden Standsicherheit“ für alle Bäume. Zudem attestiert Prof. Weihs der Real Estate GmbH „unpflegliche Schnittmaßnahmen, die nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen, da sie zu einer bleibenden Verstümmelung der betroffenen Bäume führen, die einem Totalschaden gleichkommt Und weiter: „Insbesondere die älteren Rot-Buchen, reagieren auf Kappungen mit einem starken Vitalitätsrückgang, der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten Jahre zum Absterben der betroffenen Bäume führt.“. Hierbei handelt es sich um diejenige Baumgruppe, „die allein 40 Bruthöhlen beherbergt“, wie in der Presse berichtet wurde.
Das Gutachten legt nahe, dass die vom Magistrat der Stadt genehmigte Fällung von 40 Bäumen sowie Rückschnitt von 13 weiteren Bäumen teilweise rechtswidrig war. Der Magistrat hat es unter Verletzung des verwaltungsverfahrensrechtlichen Untersuchungsgrundsatzes (§ 24 VwVfG) unterlassen, die Vitalität der Bäume von Amts wegen zu ermitteln und insbesondere ein Gutachten auf Kosten des Grundstückseigentümers dazu einzuholen. Eine solche Sorgfalt hätte ausweislich des jetzt von der Interessengemeinschaft vorgelegten Gutachtens von Professor Weihs nicht nur zahlreiche Bäume gerettet, sondern auch den Fortpflanzungsraum geschützter Tierarten gesichert.
Die Interessengemeinschaft Guaita-Park fordert deshalb nochmals eindringlich die Untere und Obere Naturschutzbehörde, sowie das Amt für Denkmalschutz auf, die weiteren “Pflegearbeiten“ sofort zu unterbinden und deren Notwendigkeit zunächst sorgfältig untersuchen zu lassen. Bereits jetzt sind die Nist-, Brut- und Rückzugsplätze zahlreicher Tiere mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstört.
Die Interessengemeinschaft Guaita-Park startet ab sofort eine eigene Website. Unter www.Guaita-Park.de können sich alle interessierten Bürger darüber informieren, welche Konsequenzen die angestrebte Verdichtung mit einer Zerstörung des historischen Abs-Geländes sowie weiterer Abweichungen vom Bebauungsplan für das umliegende Wohngebiet und letztlich ganz Kronberg hätte“, sagt Andreas Sieler, der für die Website der IG verantwortlich zeichnet.