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Kommentar zum Artikel in der Frankfurter Neue Presse vom 22.1.2015 "Nachholbedarf bei der Grünpflege'" [Link zum Artikel]

 

 

Real Estate GmbH-Geschäftsführer Hans-Jürgen Grün gab sich viel Mühe, die Befürchtungen der Anwohner im Keim zu ersticken und all jene zu beruhigen, die in den hastig begonnen Pflegearbeiten die Vorbereitung für eine massive Bebauung vermuten. Allerdings findet der aufmerksame Leser schnell Widersprüche.

Guaita-Park: Kein biologisches Gutachten vor aktuellen Fällmaßnahmen?

Zunächst wird berichtet, dass „Büsche in großem Maßstab entfernt worden“ seien. Verständnisvoll wird betont: „Dass sich Nachbarn über solch massive Maßnahmen erschrecken, ist nicht weiter verwunderlich.“

Dann die Aussage von Herrn Grün: „Eigentlich hätte die eine oder andere Buschgruppe gleich mitentfernt werden müssen, doch weil es nicht klar war, ob die nicht als Brutplatz genutzt wurden, habe man sich dafür entschieden, sie erst einmal stehen zu lassen.“

Frage der IG Guaita-Park: Wie hat Herr Grün denn bei den Büschen, die entfernt wurden, geprüft, ob sie als Brutplatz genutzt werden? Zumindest im Fall einer Ringelnatter, die bei den Rodungsarbeiten getötet wurde, hat der Prüfmechanismus versagt. Und: Wäre es nicht zu optimistisch anzunehmen, dass die Ringelnatter das einzige Opfer der hastig durchgeführten Pflegemaßnahmen ist?

Der Einsatz von Biologen wird für die Zukunft angekündigt. Heißt das, die aktuellen Pflegemaßnahmen wurden ohne Gutachten durchgeführt?

Nur der nordöstliche Teil des Guaita-Parks soll nicht bebaut werden

Mit Besorgnis lesen die Mitglieder der IG Guaita-Park auch den Satz:

„Als Biotop erhalten bleiben soll das Wäldchen im Nordosten des Areals.“

Mit anderen Worten: Alle anderen Flächen mit ihren Biotopen sind also nicht erhaltenswert? Auf dem Bebauungsplan, von dem die Real Estate GmbH nach eigenen Angaben erst durch die IG Guaita-Park Kenntnis erhielt, sind genau diese Bereiche für eine massive Bebauung vorgesehen.

Der Bock wird zum Gärtner: Real Estate GmbH bezahlt das biologische Gutachten Guaita-Park

Von einer neutralen Begutachtung des Wertes des Guaita-Parks als Biotop kann leider nicht die Rede sein. Erstaunlicherweise werden diese Gutachten nicht von der Stadt Kronberg erstellt, sondern von der Real Estate GmbH.

 

Zitat: „Deshalb werde die Real Estate GmbH zwei Biologen beschäftigen (einen Fledermausexperten sowie einen Ornithologen und Fachmann für Laufkäfer), deshalb soll auch ein Baumkataster angelegt und ein Parkpflegekonzept erstellt werden.“

Kommentar IG Guaita-Park: Da macht der „Bock“ sich selbst zum „Gärtner“ und das Ergebnis ist voraussehbar: „Der Nordosten ist ein schützenswertes Biotop, der Rest nicht, und deshalb kann dort auch problemlos gebaut werden. Ganz abgesehen davon, sollte das Anlegen von Baumkatastern grundsätzlich ein Anliegen der Kommune sein. Verwunderlich, dass gerade ein „staatlich anerkannter Luftkurort“ wie Kronberg ein solches Kataster nicht unterhält und verwunderlich, dass die Stadt Kronberg sich hier die Herrschaft über das Verfahren nehmen lässt.

Insgesamt trägt dieser Artikel mit Sicherheit nicht zur Beruhigung der IG Guaita-Park bei, und die Beteuerung, mit der der Artikel endet, erscheint vor diesem Hintergrund wenig glaubwürdig: „Mit der Vorbereitung von Baumaßnahmen habe das nichts zu tun, versichert Erster Stadtrat Jürgen Odszuck (parteilos).“

 

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